Heute morgen habe ich mich in der Therapie mal so richtig dämlich angestellt.
Eigentlich bin ich immer gut vorbereitet, ich habe in der richtigen Reihenfolge, nach Priorität und Thema, alles aufgeschrieben, worüber ich sprechen will, oder wonach gefragt werden könnte.
Diese Resource zu besitzen ist schonmal gut, aber sie auch zu nutzen scheint nicht so einfach zu sein.
Also saß ich da, wusste nicht womit ich anfangen soll, was wichtig ist und was nicht. Ich traute meinen eigenen Aufzeichnung nicht mehr, dachte vieles was ich aufgeschrieben habe sind eh nur belanglose Angelegenheiten. Auf die Fragen war ich natürlich überhaupt nicht vorbereitet, wusste nicht was ich sagen sollte, oder erzählte soviel, dass selbst ich nicht mehr wusste, wo eigentlich der Zusammenhang war. Das Chaos breitete sich in mir aus, ich wurde nervös, unsicher, unruhig. Ich war am Zittern, bekam Bauchweh und hätte wahrscheinlich meinen eigenen Namen nicht mehr schreiben können. Und warum? Keine Ahnung....verwunderte meinen Therapeuten auch.
So ein Mist. Ich empfinde die Therapiestunde im Nachhinein als unnötig. Nix von all dem was ich sagen wollte, kam so zur Sprache wie ich es mir vorgestellt hatte. Wie soll ich Hilfe bekommen, wenn ich mich nicht richtig ausdrücken kann? Man man man..
Zur Ablenkung noch mein Bild des Tages:
muymuy am 06. Februar 12
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Allgemein habe ich ja schon bemerkt, dass es mir einfach besser geht, wenn ich draußen bin.
Im Haus habe ich öfter Kopfweh, bin demotivierter, habe das Gefühl nicht richtig wach zu werden, oft ist mir schwindlig. Dabei kann ich nicht behaupten, dass ich mich eingeengt fühle, oder die Räume nicht mag, eigentlich weiß ich überhaupt nicht, warum ich mich drinnen nicht so wohl fühle, wie draußen. Oft freue ich mich, endlich nach Hause zu kommen, oder ins Warme zu kommen... dann bin ich da, und der erhoffe Effekt tritt nicht ein, oder gar das Gegenteil. Dabei bin ich lernresistent. Ich freue mich immer wieder, um immer wieder zu bemerkten, dass es doch nicht so schön ist, wie ich es mir vorgestellt habe.
Nun da ich ja langsam weiß, dass mein ADHS Hirn nicht alles so abspeichert, wie ich es gern hätte, schreibe ich mir alles auf Zettel, oder besser: Ich male es auf Zettel!
So hat mich heute morgen, als es mir elend ging, ein bunter Zettel daran erinnert, dass ich doch mal versuchen sollte raus zu gehen. Da es gefühlt nicht schlimmer werden konnte, habe ich mich eingepackt und bin zum Stall. Und *schwuuuuubs* " Ach ist das schön hier!" " Ach da könnt ich gerade schon das und das erledigen." Ich habe mich einfach besser gefühlt.
Im Schatten kalter Wind, -9°C und ich bin ohne Handschuhe an jedem eisen Türriegel festgefroren, aber irgendwie lieben ADHSler oder Extremsituationen, oder? Ist doch interessanter als der normale Alltagstrott. Ich freue mich auch immer, wenn wir Sturmwarnung haben, jeder ist besorgt und ich stehe draußen, weil ich wissen will, 'wie sich das anfühlt'.
So und hier noch mein Bild des Tages:
muymuy am 03. Februar 12
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